Jahrelang gab es in Altenhain keine Kerb mehr, lediglich ein Bierschiffchen, das unten auf dem Altenhainer Parkplatz stand.
Die Nachwuchssänger Rolf Lange, Ralf Pfeiffer, Matthias Henninger, Jürgen Gottschalk und Rüdiger Gottschalk stellten ihren Vätern, ebenfalls Sänger des MTV Taunusliederzweiges Altenhain, die Frage, wie das früher mal gewesen sei. Nach mehreren Abenden stand fest, dass der Gesangsverein wieder eine Kerb ausrichten wird. Die oben genannten Jungs und andere aus unserem Ort waren seit langem die ersten Kerbeborsch. So war die Kerb 1976 wieder auferstanden. Die Kerb fand meistens auf dem Parkplatz, aber auch auf dem Ascheplatz vor der alten Turnhalle und einmal im Grünen Baum statt. In den letzten Jahren fand die Kerb mangels Besucher auf dem Parkplatz der Turnhalle statt. Der erste Schlagges war Jürgen Gottschalk (trinkfest und stimmgewaltig). Sein Stellvertreter war Rüdiger Gottschalk (organisatorisches Talent und Feierbiest). Unsere größte Stärke waren auch immer unsere Kerbepfarrer. Auf diese Idee kam Toni Ohlenschläger inspiriert von dem Kerbepfarrer aus Sulzbach. Toni bekleidete nun dieses Amt, setzte es exzellent um und baute es aus.
Da kein Verein bereit war, die Kerb in Eigenregie durchzuführen, haben die Altenhainer Kerbeborsch beschlossen einen Verein zu gründen, der sich die Aufgabe gestellt hat, die Altenhainer Kerb weiterbestehen zu lassen.
Den 1. Vorsitz hat von Anfang bis 2017 Rolf Lange. Aber auch in den Jahren, in denen der AAKC die Kerb veranstaltet hat, wurden sie von ortsansässigen Vereinen unterstützt.
Wieso Wuzze?
Die Altenhainer Wutzelscher oder Wutzerscher:
Es gibt mehrere Erklärungen für den Namen der Altenhainer.
Die Altenhainer sollen beim Sammeln der Tannen- und Kiefernfrüchte (Kieferngackele, Tanneäppel) besonders emsig gewesen sein. Bis die Neuenhainer so recht aus dem Bett gekrochen waren, da hatten die Altenhainer frühmorgens ihre Arbeit schon beendet und waren mit vollen Säcken und Körben, eben denen im Volksmund als "Wutzerscher" oder "Wutzelscher" bezeichneten Früchten auf dem Weg nach Hause.
Den Namen sollen die Altenhainer den Früchten der Esskastanie (Käste) in ihrer stacheligen Schale verdanken, die es im Gemarkungsgebiet sehr häufig gibt. Die Edelkastanie wurde hier systematisch angebaut und kultiviert. Die Früchte (Maronen) ließen sich bis zur Eröffnung des Gotthard-Tunnels in Frankfurt gut verkaufen. Dann eroberte die italienische Konkurrenz der Markt. So hatte die Gemeinde von ihren "Kästebäm" schöne Einnahmen und die Altenhainer zugleich ihren Spottnamen weg.
Glaubt man so manch betrunkenem Junggesellen aus Altenhain, der nachts auf seinem Smartphone Google Maps öffnet, sieht der Straßenverlauf von Altenhain aus der Vogelperspektive mit ein wenig Fantasie so aus wie eine Wuzz.